Верхняя Добринка
Дрейшпиц
Меню сайта
Категории раздела
История села [1]
АТД Дрейшпитц [1]
Экономика села [3]
Церковь и школа [0]
Фамилии Дрейшпитц [5]
Жители села [6]
Воспоминания жителей [3]
Воинская служба [1]
Документы и фотоархив [2]
Разное [2]
Друзья сайта
Geschichte WD
Форум WD
Немецкие колонии
Поволжские колонии
Genealogie WD
Российские немцы
Одноклассники
Сайт ВГД
Сайт AHSGR
Сайт CVGS
Сайт GRHC
Сайт UNF
Familysearch
Вехи истории
Воспоминания жителей Дрейшпиц.

 

 

Das Schicksal meiner Familie
 

 

 


Mein Name ist Veronika Schultheis. Ich wurde am 18.08.1928 in Dreispitz, einem Dorf in Russland, zwischen Saratow und Wolgograd gelegen, geboren.
Seit Juni 1999 lebe ich als Spataussiedlerin in Deutschland. Mit meinem Leben hier bin ich sehr zufrieden.
Als Rentnerin habe ich viel Zeit und so denke ich oft zuruck, wie es war- damals in unserem deutschen Dorf Dreispitz an der Wolga, in dem ich glucklich aufwuchs.
Dann unsere Vertreibung nach Sibirien – ich war 13 Jahre alt. Ich habe viel erlebt in meinem Leben, schone und leider auch schreckliche Zeiten. Zu unserer großen Familie gehorten interessante Menschen, die mich auf meinem Lebensweg direkt oder indirekt begleiteten und die ich sehr liebte.
An einige mochte ich mich jetzt erinnern und aus ihrem Leben, was auch mein Leben war, und von wichtigen Ereignissen wie Krieg und Verbannung erzahlen:

Mein Vater Friedrich Friedrich Bay (1890 – 1953)
Meine Mutter Maria Bay geb. Muller (1902 – 1985)
Mein Vater schloss im Alter von 25 Jahren sein Studium als Diplomokonom an der Saratower Universitat ab. 1937 wurde er verhaftet und zu 10 Jahren Gefangnis verurteilt, weil er in unserem Dorf Dreispitz einen großen Besitz hatte. Er besaß ein Landgut. Mein Vater war nicht in der Partei. Er schrieb aus dem Gefangnis an Kalinin und nach zwei Jahren ließen die Bolschewisten ihn wieder frei. Alles war untersucht worden, es gab keine Ursache fur eine  Verurteilung. Im Herbst 1939 kam mein Vater wieder nach Hause. Viele Leute liefen zusammen, um „Fritzsche" zu begrußen. Die Heimkehr sprach sich wie ein Lauffeuer herum.
1952 schrieb mein Vater noch einmal nach Moskau und bat um Freiheit, da wir immer noch unter Aufsicht des NKWD standen. Das bedeutete, wir mussten uns jeden Monat melden und unterschreiben, dass wir noch da sind. Fur uns bedeutete es eine Demutigung. Doch aus Moskau kam die Antwort: „ Warten Sie noch etwas".
Mein Vater hat „seine Freiheit" nicht mehr erlebt. Er starb 1953.
Meine Mutter war keine Gelehrte, sie besuchte nur vier Klassen der Dorfschule. Sie war bildschones, reizendes Madchen, konnte fabelhaft auf der Gitarre und ganz ausgerechnet nahen.

Mein Großvater Friedrich Friedrich Bay (1864 – 1924)
Meine Großmutter Maria Bay geb. Quint (1863 – 1923)
Aus dieser Welt bin ich der einzige Mensch, der noch etwas von meinen Großeltern weiß.
Mein Großvater war ein Landgraf. Er diente dem Zaren Nikolaus II.. Er hatte vom Zaren fur treue Dienste eine Medaille erhalten und er besaß einen Degen, eine Pistole und eine silberne Taschenuhr, die ebenfalls Geschenke des Zaren waren.
Wahrend meines ersten Deutschlandbesuches entschloss ich mich, diese Stucke einem Museum zu schenken und so befinden sie sich nun im Museum der Stadt Schwabisch Gmund.
Als die Bolschewisten an die Macht kamen, mussten meine Gro?eltern alles hergeben, nur ihr gro?es Haus blieb ihnen fur den altesten Sohn, meinen Onkel, der schon 7 Kinder hatte.

Mein Großvater David Davidowitsch Muller ( 1871 – 1941)
Meine Großmutter Ekatharina Elisabeth geb. Schulz ( 1869 – 1939)
Die Eltern meiner Mutter lebten in unserer Familie und mein Großvater David Davidowitsch war ein ganz besonderer Mensch. Er war unser Ernahr als mein Vater im Gefangnis einsaß. Er konnte alles; besohlte Filzstiefel, baute Schlitten, sogar das Vieh konnte er kastrieren. Es war ein guter Zimmermann. Alles das wurde im Dorf gut bezahlt und so konnten wir leben.  Meine Großmutter Ekatharina Elisabeth war im Dorf hoch angesehen und wurde sehr geschatzt. Sie konnte Kranken heilen und war eine Seherin.
Erinnerung an Krieg und Verbannung

Im August 1941 begann fur uns und viele deutsche Familien eine schwere Zeit.
Wir von der „Bergseite) der Wolga aus Dreispitz( heute Dobrinka) wurden nach Sibirien verbrannt, die Bevolkerung aus der „Wiesenseite" der Wolga, aus der Nikolaews, wurde nach Kasachstan ausgesiedelt.
Im September mussten wir Wolgadeutschen die Heimat auf Lastkahnen verlassen, die Bolschewisten gaben uns ganze 24 Stunden Zeit zum Packen.
Auf dem Schiff fuhren wir die Wolga aufwarts, an Kasan vorbei bis Pensa. Hier gab es eine Bahnstation nach Osten. In den Viehwaggonen ging die Fahrt weiter nach Sibirien. Im Omsk wurden wir ausgeladen.
Ich war 13 Jahre alt, als wir nach Sibirien kamen. Mein Vater wurde 1942 in die Trudarmee nach Krasnje Torinsk, in den Wald, genommen. Er schrieb einmal:" Sie sterben wie die Mucken." Mein Vater war ein guter Landwirt, Brigadier und uberlebte.
Mein Bruder Leopold war damals 15 Jahre alt und wurde zur Arbeitsarmee nach Perm in die Kohlengrube gebracht. Meine Schwester Alwine war 19 und wurde nach Omsk verpflichtet. Meine Mutter wurde 1944 in ein Rustungswerk nach Swerdlowsk (Jekaterinburg) eingezogen.
So kam es, dass ich mit 15 Jahren allein mit meinem jungsten Bruder Edwin, der 12 Jahre alt war, in einem Dorf zuruckbleib, das uns fremd war und in dem wir keine warme Kleidung hatten, um auch im schrecklich kalten Winter arbeiten zu konnen. Wenn wir arbeiteten, bekamen wir 600 Gramm Brot, im Winter aber nur 200 Gramm.
Nacht acht Monaten kam unsere Mutter zuruck. Sie war sehr mager, nur Haut und Knochen, wie man sagt. Ich hatte einen Sack voll Trockenbrot, das war gut – sie a? Tag und Nacht. Das Brot hatte ich mir aufgespart als ich eine Zeit im Kindergarten arbeitete.
Als ich 16 Jahre alt war, steckten sie mich in die Arbeitsarmee nach Tjumen in ein gro?es Werk. Ich lebte in einem Wohnheim und erhielt Brotmarken und Karten fur Lebensmittel.
So verging eine schwere Zeit mit harter Arbeit.
Im Jahre 1948 heiratete ich den Deutschen Alexander Schultheis, er arbeitete auch in dem Werk. 1949 wurde unsere Tochter Ludmilla geboren, kurz darauf verlie? mich mein Mann. Ich reiste mit Erlaubnis des NKWDs mit meiner Tochter zu meinen Eltern in das Dorf Kutrili.
Wir wohnten dort alle zusammen: Vater, Muttern meine Geschwister Alwine und Edwin, meine Tochter und ich.
Nachdem mein Vater 1953 verstorben war, stellten wir den Antrag, zu meinem Bruder Leopold nach Perm in den Ural fahren zu durfen. Die Erlaubnis erhielten wir.
In Perm bekam ich eine Anstellung in einer Backwarenfabrik. Dort lernte ich auch meinen spateren Lebensgefahrten, einen Tataren kennen und wir zogen 1956 nach Kazan um.
Wir lebten bis zu meiner Ausreise gut zusammen, waren aber nicht verheiratet.
Ich verspurte von Jahr zu Jahr starker den Wunsch, nach Deutschland auszuwandern und so entschied ich mich zu diesem Schritt, dem meine Schwester Alwine schon einige Jahre von mir tat. Meine Bruder Leopold und Edwin sind in den neunziger Jahren in Russland verstorben. Meine Tochter, die Geschichte und Jura studiert hatte, blieb mit ihrer Familie in Russland. Denn sie und ihr Mann haben eine gute Arbeit und ein zufriedenes Leben.


Kaiser Katharina

Ich bin am 14 März 1922 in Baku in der kinderreichen wolgadeutschen Familie von Jakob(1888-1924) und Katharina (1886-1949) Bien geboren. Mein Vater stammte von der Kolonie Leichtling und die Mutter von der Kolonie Keller. Mein Großvater väterlicherseits hatte vier Söhne: mein Vater Jakob, Andreas, Peter und Christoph. Der Großvater war Ackerbauer und besaß ein großes Bauernanwesen in der Kolonie Lichtling. Der Bauernhof, der sehr rentabel war, wurde von dem Großvater und von seinen verheirateten Söhnen bewirtschaftet. Obwohl die Söhne schon eigene Familie gegründet haben, haben sie mit ihrem Vater meinem Großvater unter einem Dach gelebt. Da der Großvater der Meinung war, dass durch die Zusammenhalt der Familie alle Familienmitglieder bessere Überlebenschancen hatten. Ausnahmsweise erlaubte er seinen Sohn meinem Vater Jakob nur in den Wintermonaten, wenn es nicht so viel Arbeit auf den eigenem Bauernhof war, sein Geld im Kaukasus zu verdienen.
Die  Verwandten mütterlicherseits  lebten in Baku. Sie besaßen dort eine Bäckerei, in der sie Backwaren hergestellt und verkauft haben.
Aus den historischen Hintergründen ist bekannt, dass Ende des neunzehnten Anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts sehr viele Bewohner von Wolgarepublik nach Amerika ausgewandert sind. Mit der Hoffnung auf bessere Zukunft und bessere Lebensqualität sind auch viele Wolgadeutschen nach Sibirien, Mittelasien und Kaukasus umgesiedelt.
Mein Vater hat auch in der Bäckerei von Verwandten der Mutter gearbeitet. Nachdem mein Vater genug Geld für die Familie verdient hatte, zog auch meine Mutter zu ihm nach Baku um. Später gründete mein Vater eigene Fleischerei. Das Fleisch für die Herstellung verschiedenen Wurstsorten kaufte er bei den Bauern in naheliegenden Dörfern ab. Der Kontakt zu den Verwandten in der Wolga blieb bestehen. Trotz des eigenen Betriebes hatte mein Vater eine Ackerfläche bei seinem Vater an der Wolga. Frühlings und Herbst fuhr mein Vater in die Kolonie Leichtling, um seinem Vater bei der Aussaat-und Erntezeit zu helfen. Der Vater machte gute Geschäfte, so dass wir die Familie in Wohlstand lebten. In Baku sind ich und meine Brüder Florian(1913), Michel (1915) und Schwester Barbara (1918) zu Welt gekommen.
Bedauerlicherweise genossen wir materiellen Wohlstand in Baku nicht lange, da die Revolution und Bürgerkrieg unser von Vater aufgebauten leben zerstörten. Wir mussten an die Wolga fliehen. Am Anfang war unser Leben in Lichtenberg nicht einfach. Der Bürgerkrieg erwies sich für Russland als größere Katastrophe. Die ländlichen Regionen litten unter dem Bürgerkrieg Die bewaffneten Bolschewisten zogen durch das Land und pressten nach Getreide von den Bauern.
Dazu kam noch Anfang Zwanziger Jahren eine Dürre, die Hungersnot auflöste. Millionen Menschen starben an den Folgen der Unterernährung und des Hungers.
Meine Familie litt auch an den Folgen der schwierigen Zeiten. Mein Vater starb an der Tuberkulose im Jahr 1924. In selben Jahr ist auch meine Schwester Isa zur Welt gekommen. Wir lebten von der Hand in den Mund. Alle Schwierigkeiten, die nach dem Tod des Vaters auf uns zugekommen sind, zu überwinden, halfen meiner Familie die Verwandten. Besonders schwere Zeiten erlebte meine Familie während Kollektivierung. Die Kollektivierung der russischen Landwirtschaft hat Schäden materieller und psychologischer Natur zugefügt. Die sowjetische Regierung requirierte die Getreide von Bauern und zwang die Bauer ihr ganzes Eigentum in die Kolchosen einzubringen. Den Menschen auf dem Lande wurde mit brutaler Deutlichkeit gezeigt, was sie für die Sowjetmacht darstellen: ein willen- und rechtloses Arbeitskräftepotential, ohne Eigeninitiative und Kreativität, nur dazu da, die immer wechselnden Ansprüche und Vorstellungen der Herrschenden bedingungslos zu erfüllen. Diese Verachtung der Landbevölkerung wird auch an der Tatsache deutlich, dass die Bauern nach dem Passgesetz von 1932 keine Pässe erhalten, sich also außerhalb ihres Dorfes nicht frei bewegen können. Der russische Bauer ist rechtlich wieder auf die Stufe des Leibeigenen herabgesunken - und sogar noch darunter.
Meine Familie stand auch unter massiven Druck der sowjetischen Regierung und musste unsere Kuh in Kolchose abgeben. Dieser Verlust der Kuh hat uns sehr getroffen, da die Milcherzeugnisse von Kuh uns ernährt haben.  Es war ein Zeitpunkt im Leben, wo wir nicht mehr wussten, wie weiter leben konnten.
Dann entschied sich unsere Mutter in Baku zurückzukehren, da dort ihre zwei Brüder gelebt haben. Nicht alle Familienmitglieder  sind in Kaukasus zurückgekehrt, meine Geschwister Anna und Florian blieben an der Wolga.  Anna hat zur dieser Zeit schon die Schule abgeschlossen und wurde an der pädagogischen Berufsschule eingeschrieben. Nach erfolgreichem Berufsschulabschluss arbeitete sie als Lehrerin für Grundschule in Leichtling. Sie war mit Klein verheiratet und hatte 2 Kinder.
Nach dem Tod des Vaters lebte Florian in der Familie des Onkels Bien Andreas, der Hauptmiliz in Nischnija und Werchneja Dobrenka war. Florina beendete 7 Klasse an der Mittleren Schule in Nischnija Dobrenka. Im Jahr 1931 wurde Onkel Andreas in Markschtad versetzt. Florina zog auch mit der ganzen Familie Onkels um und bildete sich an der technischen Markschtadischen Mechanisierungsschule der Landwirtschaft.
Mit der Zeit verbesserte sich unser Leben in Baku. Die Mutter hatte eine Arbeitsstelle gefunden. Schwester Maria studierte an der Arbeitsfakultät an der Universität der Medizin.  Wir lebten unter der deutschen Diaspora. Mischa, Barbara, ich und Ida besuchten deutsche Schule. Michel besuchte auch Musikschule und lernte Geige spielen. Später wurde er zum guten Geigenspieler. Florian war der erster, der in Dreispitz kam. Er machte dort Praktikum von Mechanisierungsschule des Landwirtschafs. Er kannte sich im neuen Dorf und seiner Umgebung gut aus. Mit jedem Tag gefiel ihm das Leben in Dreispitz besser. Besonders gefielen ihm die Dorfbewohner, die sehr fleißig, hilfsbereit und freundlich waren. Er war bereit im diesem Dorf zu bleiben, aber nach dem Praktikum musste er in Marschtad zurückkehren. Da nach dem Abschluss der Ausbildung begann er als Lehrer an der technischen marschtadischen Mechanisierungsschule der Landwirtschaft.
arbeiten.  Über positive Erfahrungen von dem Dorf Dreispitz berichtete er seinem Bruder Michel. Auf Empfehlung von Florian fuhr Michel in Dreispitz, um dort als Fahrer zu arbeiten.
Die Schwester Barbara ist nach dem Abschluss der Schule von Baku zu dem Onkel nach Markschtadt umgezogen. Dort hat sie die pädagogische Berufsschule besucht. Danach arbeitete sie als Grundschullehrerin in der siebenjährigen Schule  in Dreischpitz. Der Wohnsitz von Barbara war im Haus von David und Maria Heid.
Nach einiger Zeit heiratete sie ihren Schulkollegen Zeilmann Eduard. Im Jahr ist ihr erster Sohn zur Welt gekommen. Sie erwiesen Ehre dem Vater und nannten ihn auch Eduard. Leider konnte der Vater sein Familienglück nicht lange genießen. In kurzer Zeit nach der Geburt des Sohnes erhielt der Vater Einberufungsbefehl in RKKA (Armee). Der Tag der Abfahrt des Vaters fiel mit  dem Tag der Krankenhausentlassung der Mutter Barbara mit dem Sohn zusammen. Er konnte noch seine Frau und Neugeborenen aus dem Krankenhaus nach Hause bringen, sich von beiden verabschieden. Seine Reise begann mit Sleppkahn am Hafen in Nischnija Dobrinka bis Saratow. Dann ging die Reise weiter.
Ich war zum ersten Mal in Dreispitz im Sommer 1939. Meine Mutter, meine Schwester Ida und ich wollten meine Geschwister Barbara und Michel. Unsere Abfahrt begann mit dem Schiff von Baku bis Astrachan. In Astrachan stiegen wir um und dann waren wir in Nischnija Dobrinka. Der Hafen in Nischnaja Dobrinka war klein, aber es waren viele Leute am Ufer. Da alle Schiffe legten an, so dass die Reisenden am Ufer etwas kaufen konnten. Die Einwohner aus dem Dorf und Umgebung handelten mit Obst, Gemüsen und Lebensmitteln.  Besondern wunderten wir uns über niedrige Verkaufspreise von Obst. Die Reisenden kauften sie sehr gerne in großen Mengen ab. Von dem Hafen gingen wir zu Fuß bis Dreispitz. Mit Erwartungen auf langersehntes Treffen mit den Verwandten meisterten wir schnell den Fußweg. Das Dorf machte einen guten Eindruck. Es war ein großes, grünes Örtchen mit sauberen Straßen. Die Häuser der Einwohner sahen gut gepflegt aus.
Zwei Kolchosen und MTS (Mechanische und Traktorische Verkehrsmittel) waren die wirtschaftliche Basis für das Dorf. Im Dorf waren auch Geschäfte, Post, Klub, Schule vorhanden. Man konnte alle nötigste dort kaufen und erledigen. Wie ich schon sagte, dass alles uns gefallen hat. Unser Urlaub war zu Ende. Abends gingen wir mit den ansässigen Mädchen  in die Obstgärten, die am Ufer des Flusses wuchsen.  Wir sangen zusammen. Die Mädchen aus dem Dorf waren musikalisch  begabt und konnten zahlreiche Volkslieder, die ich zum ersten Mal hörte.
Nach dem Abschluss der medizinischen Fachhochschule in Baku arbeitete Maria in der deutschen Siedlung Hanlar, die am Anfang des 19. Jahrhundert  von Deutschen aus Schwaben gegründet wurde. Ursprünglich wurde es Elenendorf.  Nach der Revolution benannten es in Elenina und dann Hanlar um. Nachdem Michal und der Mann von Barbara dringend in die Armee mussten, ist die Mutter  im Jahr 1940  zu Barbara in Dreispitz gefahren. Michel arbeitete als Fahrer bei MTS in Dreispitz. Er war mit Maria Miller nicht offiziell verheiratet, die als Bibliothekerin in der Schule arbeitete. Sie lebten in wilder Ehe. Im Jahr 1940 ist ihre gemeinsame Tochter geboren. Michel hatte Privilegien in Form der Aussetzung von der Armee. Im obengenannten Jahr wurden die alle Privilegien abgeschafft, so dass alle zugig zur Armee mussten. Michel schuf nicht die Partnerschaft mit Maria standesamtlich zu trauen. In diesem Moment war ihre Tochter   6 Monate alt.
Ich und Ida siedelten uns zu Maria in Hanlar um. Sehnsüchtig erwarteten wir den Sommer, mit dem Beginn des Sommers konnten wir unsere Mutter, Barbara und Neffen in Dreispitz wieder. Endlich kamen die Ferien des Jahres 1941. Marie kaufte für uns Fahrkarten, begleitete uns bis Baku. Dann fuhren wir mit dem Schiff an die Wolga. Am Samstag den 21.06.1941 fand unser so lange erwartetes Treffen mit Verwandten in Dreispitz statt. Am nächsten Tag während der Mittagsessensvorbereitung erfuhren wir von unserer kleinen Nachbarin schreckliche Nachricht über Angang des Krieges mit Deutschland. Wir trauteten unseren Ohren nicht, dachten an Missverständnis.  Seit kurzer Zeit wurde der Friedensvertrag zwischen Hitler und Stalin geschlossen. Wieder wussten wir, was sollen wir weiter machen. Nach dem einwöchigen Aufenthalt in Dreispitz wollten wir in Aserbaidschan zurückkehren. Die ersten Schwierigkeiten kamen auf uns zu. Im Dorf merkte man keine Änderungen im Hinblick auf Krieg. Die Einwohner arbeiteten friedlich in Kolchose. Aber in Nischnija Dobrinka sahen wir überladene Schiffe mit Soldaten.  Die Bürger durften nicht mit diesen Schiffen reisen. Die Fahrkarten bis Baku und Aserbaidschan war verboten zu verkaufen. Mit der Hilfe eines bekannten Kapitäns errichteten wir Astrachan. In Astrachan lebten wir bei Bekannten meiner Mutter. Mit der Hoffnung eine Fahrkarte bis Baku zu bekommen, blieben wie einen Monat dort lang. Leider gelang uns es nicht, wir kehrten in Dreispitz zurück. Am Anfand des Krieges bleiben ich und Ida ohne persönliche Dinge. Es war unser erster Verlust wegen Krieg. Unsere Schwester wurde als Chirurgin ins Militärspital mobilisiert. Sie konnte lange nicht in Hanlar.  Als es ihr gelang, fand sie unsere Wohnung leer. Wahrscheinlich unsere  Unterlagen und persönliche Sachen waren verbrannt. Im Hof fand sie große Brandstätte. Alle Wertsachen waren verloren gegengen. In Dreispitz blieben wir nicht lange. Am 30.08. 1941wird der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons
wohnen" veröffentlicht. An den 10 September begann für meine Familie und die Einwohner von Dreispitz von der Zugstation Kamjschin Deportation in Ungewissheit. 


 
Лангофер Мария Георгиевна
 

 Мои предки переселились в Дрейшпиц в начале XIX века. Колония в это время была уже вполне сформировавшейся. В ней проживало много  семей с одинаковыми фамилиями: Шульц, Штейнле, Файль, Фрицлер. Чтобы точнее различать одну семью от другой, к общей фамилии стали прибавлять прозвище (Beiname). И хотя наша семья в Дрейшпиц была единственной, она,  как и все другие фамилии, получила "Beiname". Предки, переселившиеся в Дрейшпиц, были людьми не богатыми и, чтобы свести концы с концами, они вынуждены были, наняться пасти овец. Отсюда, они и получили свое прозвище  -"Schäfers". Оно сохранилось за всеми последующими поколениями Лангофер, жившими в Дрейшпиц. Да, и в какой-то степени, оно стало для нашей фамилии роковым. В начале ХХ века  у моего отца умерла мать. Жить стали они очень бедно, и он вынужден был со своим братом Давыдом  пасти овец и телят. Моему отцу в то время было семь, а брату - девять лет. Да и мне не удалось избежать этой участи, после того как нас выслали в 1941 году в Сибирь. Отца в начале 1942 года мобилизовали в трудармию в Ивдель. Мама осталась одна с пятью детьми без средств  к существованию. Чтобы нам выжить, мне, 12-летней девчонке,  пришлось пойти работать в колхоз, где я, как когда - то  мои предки, и  пасла овец и быков.
Мой отец - Лангофер Георг Гейнрихович (01.06. 1904 - 11.01. 1994)
Моя мать - Лангофер (дев.Гербель) Лидия Рейнгардовна(25.12.1905- 24.06.1987)
Мой дед - Лангофер Генрих(1869 - 1933)
Моя бабушка  - Лангофер(дев.Швемер) Катерина (1882 - 1910)
 Мой отец рано осиротел. Детство у него было трудным. С малолетства ему пришлось  много трудиться. Он брался за любую работу и всегда хорошо выполнял любое дело. И везде успевал и не унывал, и,  как он сам говорил, несмотря на большую занятость, успевал ходить еще " spielen". Многому он научился у своего отца - класть печи, валять валенки, сапожничать, плотничать. Не было работы, которую он не смог сделать.
Не смотря на большие обязанности по дому, они с братом были первыми помощниками у отца. Георгу удалось окончить два класса четырехлетней школы в Дрейшпиц. Учеба давалась ему легко, у него была прекрасная память. По тем временам он считался человеком грамотным. Поэтому, когда началась коллективизация, он был назначен в колхозе учетчиком, а после стал работать " Фельдбауляйтером". Всю свою жизнь Георг Генрихович добросовестно трудился, был уважаемым человеком в обществе. Он был очень скромным, добрым человеком, готовым помочь, чем может, готовым всем делиться с каждым. В тяжелое, голодное время 32 года он не выдал человека, который украл зерно с колхозного поля. За это на него был сделан донос. У отца были большие неприятности, но все закончилось благополучно. Через некоторое время человек, который на него донес, пришел к нему просить немного муки. И хотя у отца не было лишней муки, он все же поделился с этим человеком. Маме это очень не понравилось. Когда человек ушел, она спросила отца: " Почему ты это сделал? Этот человек хотел тебя погубить, а ты отдал последнюю нашу муку".  На что он ответил:" Seinem Feind muss man auch Guten tun."
 Мои родители поженились в 1928 году. Венчались они  в евангелической лютеранской церкви села Messer.  Они родили и воспитали шестерых детей. Пятеро детей родились в Дрейшпиц, а последняя дочь в Казахстане. Я была старшей из детей, родилась 27.01.1929 года. Александр родился 01.10. 1932,  Давид - 06.07.1936,  Виктор -  30.08.1938, Эмма  -  6.12.1940, а Берта родилась уже после войны  - 29.03. 1951 года.
 В Дрейшпиц мы жили " im Oberdorf". У нас был большой хороший дом. Рядом с домом располагался огород и сад. За садом протекала речка, из которой мы брали воду для полива. Перед домом росли четыре груши. Село было очень большое. Наш дом был тринадцатый от края. Во время войны и в послевоенное время многие дома в Дрейшпиц были разрушены. Наш дом стал почти последним на крайней улице села. Четыре дерева перед домом  то же выстояли и сохранялись до начала 90-х годов ХХ века, пока их не спилили. Нашими соседями в Дрейшпиц были семья Файль и Лангофер Давыда.
В сентябре 1941 года нас, вместе с другими жителями села,  выселили в Омскую область  (ныне: Тюменская обл.),  Юргинский район,   село Маркелово. 




Мария Лангофер на фоне дома своих родителей в Верхней Добринке. 1998 год.
 

 

Приветствие
Поиск
Календарь
«  Апрель 2024  »
ПнВтСрЧтПтСбВс
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
Архив записей
Пользователи
Онлайн всего: 1
Гостей: 1
Пользователей: 0
Время жизни сайта
Статистика
Калькулятор